Margarethe Novak
("Grete", geb. Herzog)

Geboren am: 26.02.1917
Verstorben am: 09.01.1999, Wien

Beruf: Gastwirtin
Erlernter Beruf: Schneiderin
Kinder: 2
Familienstand: Witwe
Religionszugehörigkeit: evangelisch

Grete Novak war Inhaberin des Wirtshauses Gmoakeller im 3. Wiener Gemeindebezirk. Sie brachte es in Wien als Wirtin zu legendärem Ruf.

Die von ihr vorgenommenen »Gesichtskontrollen« beim Einlass boten Gesprächsstoff für zahlreiche Anekdoten. Wer ihr nicht gefiel, wurde rasch hinauskomplimentiert. Da konnte das ganze Lokal leer und die Türe sperrangelweit offen sein: „Man wird ja wohl noch lüften dürfen“, bekam ein verdutzter Besucher zu hören, den sie nicht einlassen wollte.

 

Gmoakeller soll erhalten bleiben


Nach dem Tod von Grete Novak berät die Familie über Fortbestand

Wien - Der "Gmoakeller" - dieses exzentrische Unikum Wiener Wirtshauskultur - soll erhalten bleiben. Dies ist zumindest der Wunsch der Angehörigen, der in der vergangenen Woche verstorbenen Wirtin Grete Novak. Die Familie überlegt derzeit, wer aus ihrem Kreis das Gasthaus weiterführen könnte, zu dessen Stammgästen zahlreiche Persönlichkeiten aus Kultur und Politik zählten. Wie Erika Pluhar, Mitglieder der Londoner und Münchener Philharmoniker, österreichische Komponisten und Professoren der Wiener Musikhochschule sowie die Ex-Bundeskanzler Julius Raab, Leopold Figl und Franz Vranitzky.

Eine Voraussetzung für den Fortbestand des Gmoakellers, der genau genommen "Golser Gmoakeller" heißt, scheint zu sein: Alle Familienmitglieder müssen zusammenhelfen - wie das gehen könnte, ist aber noch unausgegoren. Die rechtlichen Voraussetzungen scheinen jedenfalls schon erreicht: Der Nachlaßverwalter würde einer Weiterführung des Betriebes durch ein Familienmitglied zustimmen.

 

Die feierliche Einsegnung der am 9. Jänner an Lungenkrebs verstorbenen Grete Novak findet am 25. Jänner um 14.20 Uhr am Zentralfriedhof, Halle 3, Tor 3 statt. (frei/or)

DER STANDARD
Mittwoch, 20. Jänner 1999