Thomas Bernhards Wien

Thomas Bernhards Wien ist ein Buch von Martin Huber und Wolfgang Straub und ist 2023 im „korrektur verlag“ erschienen.

Auf 269 Seiten werden Spuren von Thomas Bernhard in Wien sichtbar gemacht. Von A, wie Akademietheater bis Z, wie Zwölf-Apostel-Keller lässt sich nachlesen, ob und warum Thomas Bernhard selbst vor Ort war oder in welchen seiner Werke Bezug genommen wird. Es werden 200 Orte beschrieben und in Kontext zum jeweiligen Werk und den Personen gesetzt. Der Zugang ist sowohl über ein alphabetisches Register möglich, es kann aber auch nach Werken und Wiener Bezirken gesucht werden. Zusätzlich sind die Plätze in drei Wienplänen nummeriert und grafisch gekennzeichnet.

Grab von Thomas Bernhard am Grinzinger Friedhof, Gruppe 21, Reihe 6, Nr. 1

Fazit:
Das Buch Thomas Bernhards Wien ist ein bereichernder Zugang zum Werk, kann aber auch als etwas anderer Stadtführer durch Wien gesehen werden. Wer mit den Werken von Thomas Bernhard nur am Rande vertraut ist, findet trotzdem zwischen Zentralfriedhof und Sulzwiese zahlreiche Orte, die selbst auch ein Teil der Stadtgeschichte Wiens sind: Knize, Fleischerei Ziegler, Kleiderhaus zum Eisenbahner usw.

Das Buch enthält zahlreiche Fotografien – darunter sogar ein offenbar bisher unveröffentlichtes „Blödel-Foto“, das Thomas Bernhard mit Jeannie Ebner zeigt. Die Ausführung des Buches verdient jedenfalls eine besondere Erwähnung. In Zeiten digitaler Inhalte und Billigdruckproduktionen macht es große Freude, dieses Buch in Händen zu halten und darin zu lesen. Die Typographie ist mit 10 Punkt gut zu lesen, leider reicht der Satzspiegel zu weit in den Bund. Die Hardcover-Ausgabe wird mit einem roten Gummiband verschlossen und zusammen gehalten. Besonderheit: Abgerundete Ecken und zwei Lesezeichen. :-)

Die Autoren:
Martin Huber, geb. 1963 in Neunkirchen/NÖ, Studium der Germanistik, 2001–2013 Leiter des Thomas- Bernhard-Archivs in Gmunden, Ausstellungen und zahlreiche Veröffentlichungen zu Thomas Bernhard (u.a. Herausgeber der Werkausgabe).

Wolfgang Straub, geb. 1968 in Salzburg, Studium der Germanistik, Leiter der Abteilung Handschriften, Musikalien und Nachlässe der Wienbibliothek im Rathaus, Projektleiter am Klagenfurter Robert- Musil-Institut für Literaturforschung.


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