Georg Kreisler ➛
18. Juli 1922 – 22. November 2011
Georg Franz Kreisler war ein Komponist, Sänger und Dichter. Er entstammte einer österreichischen jüdischen Familie und wuchs im 7. Bezirk in Wien auf. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte er mit seinen Eltern in die USA und nahm 1943 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft an. 1955 kehrte er nach Wien zurück. Er verwehrte sich immer wieder vorrangig als Kabarettist gesehen zu werden.
Die Anfänge seiner Karriere lagen in den USA. Seit Mitte der 1950er Jahre wurde er in Deutschland und Österreich durch seine Lieder bekannt. Mit seinem schwarzen, tiefsinnigen Humor und Sprachwitz hat Kreisler das musikalische deutschsprachige Kabarett seiner Zeit geprägt.
Mein Vater wird nie mit mir über das sprechen, was ich hier sage. Ich fürchte, er wird überhaupt nie mehr mit mir sprechen. Denn er spricht schon seit Jahren nicht mit mir, und nichts, was ich bisher tat oder noch tue, kann das ändern. Trotzdem ist er ein wichtiger Mensch, nicht nur für mich, und trotzdem ist er ein guter Mensch, nicht nur für mich. Vor allem aber: Es wäre ein Fehler, von den Familiengeschichten, von dem Menschen Georg Kreisler auf den Künstler zu schließen. Der Künstler ist das eine - der Mensch das andere.
So ähnlich würden sicherlich auch Verwandte von Brecht, Rousseau und vielen anderen Genies sprechen - und ein Genie ist er zweifellos, der Georg Kreisler, mein Vater. Auch einem genialen Menschen purzeln die Ideen und Gedanken nicht einfach aus dem Hirn - man muss sie zwingen, sich quälen, und hat ergo (so vermute ich) wenig Platz in der Seele für die richtige Welt. Jeder nimmt die Welt durch seinen eigenen Filter wahr, das gilt für Künstler ebenso wie für Künstlerkinder. Und wenn die Künstlerkinder dann auch noch selber Künstler werden, wird’s richtig kompliziert.
Mein Vater war ein paternalistischer Vater
Er war auch warmherzig und verantwortungsvoll - ganz sicher, aber ich hatte immer das unbestimmte Gefühl, das sei mehr Pflicht als Interesse. Seine späteren Worte geben mir da irgendwie Recht. Er schreibt zum Beispiel im Beiblatt zu einer CD: „Was sollen uns die Kinder, wenn sie keine Kinder mehr sind? Was haben unsere Kinder mit uns zu tun, außer, dass sie durch uns zur Welt kamen und von uns mehrere Jahre lang abhängig waren?“. Folgerichtig hat er seit Jahrzehnten zu seinen immerhin drei Kindern absolut keinen Kontakt.
denn solange zumindest seine beiden Kinder aus dritter Ehe - also mein Bruder und ich - klein waren, hat er sich gekümmert, wie man das von einem Vater erwartet. Als wir dann in die Pubertät kamen, wurden wir schwierig, akzeptierten nicht mehr so leicht die Autorität eines Mannes, der uns immer gepredigt hatte, sich gegen Autoritäten aufzulehnen - und das wurde ihm dann zu anstrengend. Er hätte sich auf andere komplizierte Seelen einlassen müssen; zumindest die Möglichkeit einräumen, sich auch mal zu irren. Es gab Kämpfe wie in vielen Familien, denn Kinder nabeln sich ab, und Eltern müssen sie neu kennen lernen. Das Problem in unserer Familie ist nur: Wir alle - mein Vater, meine Mutter, mein Bruder und auch ich - wurden mit einem Rechthabe-Gen geboren. Es fällt uns sehr schwer, die Tatsache, dass es mehrere Wahrheiten nebeneinander geben kann, zu erkennen oder gar zuzugeben. An diesem Rechthabe-Gen ist die Familie zerbrochen. An diesem Rechthabe-Gen sind auch, wie es scheint, die anderen Ehen und Familien meines Vaters zerbrochen. Vielleicht sind deshalb auch alle langjährigen Freundschaften, z. B. die mit Erwin Ringel, letztlich gescheitert. Georg Kreisler hat heute, im Alter von immerhin 85 Jahren, keine einzige Freundschaft, die älter ist als seine jetzige Ehe. Doch er scheint absolut glücklich zu sein. Ich gönne ihm das von Herzen.
- ganz unbestritten eine wesentliche Figur der künstlerischen und politischen Geschichte des deutschsprachigen Raumes. Im gesamten deutschsprachigen Raum muss bis heute jeder Chansonnier, jeder musikalische Kabarettist Lieder von Georg Kreisler in seinem Repertoire haben - einfach weil: Es geht nicht ohne. „Nicht einsetzen“ In den späten 1980er Jahren habe ich mal nach den Platten von Georg Kreisler im Wiener Funkhausarchiv gestöbert. Es war fast alles da. Und neben den Titeln stand jedes Mal „Vorsicht Text“ oder „Nicht einsetzen“ mit drei Rufzeichen. Das wird bis heute so gehandhabt. Folgerichtig ist Georg Kreisler heute in Deutschland wesentlich anerkannter als in Österreich. Folgerichtig wird er wohl in Österreich erst dann so richtig „berühmt“ werden, wenn er - G’tt behüte - gestorben ist.
Und wenn man noch dazu kritisierender Jude ist, werden einem alle Türen, die einen beruflich weiter führen könnten, aus fadenscheinigen Gründen vor der Nase zugeknallt. (Auch menschlich wird man missachtet, zum Beispiel ist in den letzten 60 Jahren noch nicht einmal jemand auf die Idee gekommen, dem Emigranten Kreisler ehrenhalber seine österreichische Staatsbürgerschaft zurückzugeben.) Kreisler hat das immer wieder betont, und lange Jahre fand ich: Er übertreibt. Aber seit ich in Berlin lebe, weiß ich: Er hat völlig Recht. Abgesehen davon, dass der politische Diskurs in Deutschland ein anderer ist, merke ich ganz persönlich: In kürzester Zeit wird meine Arbeit allgemein wahrgenommen, findet Anklang und Würdigung - in Österreich bin ich auch nach Jahrzehnten nichts anderes als Mietstimme, darüber hinausgehendes Interesse ist nicht in Sicht. Es ist so traurig wie typisch, dass Georg Kreisler in Österreich nicht „Autor, Komponist und Intellektueller“ ist, sondern der „schwarzhumorige Kabarettist“. Auch so kann man Inhalte marginalisieren. Natürlich, er ist - ganz dem Rechthabe-Gen entsprechend - kein Diplomat, vielleicht hätte er, wäre er in manchem etwas konzilianter gewesen, auch mehr erreichen können. Aber: Ihm ging es immer um eine Aussage, eine Haltung. Das mag zwar Hürden geradezu generieren - es ist trotzdem ein Lebenselixier, und zwar nicht nur für den, der diese Haltung hat!
Diese Art der Unbeugsamkeit ist zweischneidig. Wenn ein Mensch in erster Linie Genie ist, so kann er nur in zweiter Linie Vater sein. Wir waren auch Vorzeige-Kinder, so sehe ich das im Rückblick. Wenn Journalisten kamen, wurden wir vorgeführt, durften stolz Farkas-Doppelconférencen auswendig zum Besten geben und mussten dann in unser Zimmer. Wir hatten ständig wechselnde Kindermädchen, und das Wort, das mir am meisten aus meiner Kindheit in Erinnerung blieb, ist das Wort „Rücksicht“ - die mussten wir immer nehmen, z. B. auf den im Arbeitszimmer verschwundenen Vater. Heute weiß ich, dass es sehr kompliziert sein muss, Kinder im hoch disziplinierten und zugleich chaotischen Ablauf künstlerischer Arbeit unterzubringen - und mein Vater hatte damals noch dazu das Ideal einer „antiautoritären Erziehung“. Leider war er aber nicht nur paternalistisch, sondern auch von Natur aus eher autoritär - und das kann zu einem ziemlichen Wechselbad führen. Trotzdem: Ich möchte eigentlich keine andere Kindheit haben, sie war aufregend und lehrreich, und ich könnte Tausende Anekdoten erzählen, wie Georg Kreisler uns in der Volksschule gegen bornierte Lehrer unterstützte, wie wir auf langen Autofahrten Reim- und Wortspiele spielten, wie er meinem Bruder zeigte, wie man am besten Mädchen anbaggert und so fort. Doch bis heute kann er weder meinem Bruder noch mir das Erwachsenwerden verzeihen, und vor allem: bis heute - immerhin fast 30 Jahre später! - setzt er voraus, dass er weiß, was wir für Menschen geworden sind. Ich hingegen bin überzeugt: Er weiß nicht mal, was wir für Kinder waren - und er ahnt nicht, wie viel er von uns Kindern heute profitieren könnte.
von den Kindern zu lernen, auch wenn es mit den Jahren immer mehr Kraft kostet, die Gegenwart zu begreifen. Wenn man allerdings ein unbeugsamer Charakter ist, dann fällt es schwer zuzugeben, dass man doch noch manchmal umdenken könnte. Außerdem ist es das Wesen der Menschen, Andersdenkenden ungern zuzuhören. Mir bleibt also nur, mich zu bemühen, meinem Vater in Manchem eben nicht gleich zu werden. Ich möchte offen und warmherzig sein, nicht es spielen, und wenn ich etwas von einer Bühne singe, dann meine ich es auch so.
Mein Vater wird nie mit mir über das sprechen, was ich hier sage...
Aus dem Mund von Georg Kreisler...
Georg Franz Kreisler war das einzige Kind von Dr. Siegfried Kreisler (Rechtsanwalt) und seiner Frau Hilde (Stenotypistin), geborene Diamant.
Er wurde am Dienstag, den 18. Juli 1922 in der Hera Klinik in der Löblichgasse 14 im 9. Bezirk in Wien geboren. Das Sanatorium Hera wurde 1905 als Privat-Heil- und Entbindungsanstalt eröffnet.
Die Familie wohnte damals in der Neustiftgasse 119, in 1070 Wien. Die Kanzlei seines Vaters war im Haus Burggasse 58 nur wenige Gassen entfernt von der Wohnung. Georg Kreisler besuchte das Gymnasium in der Kandlgasse 39, ebenfalls nur wenige Schritte von der Wohnung entfernt.
Seine Großmutter Charlotte Steiner (Die Mutter von Hilde) betrieb zu sammen mit ihrem Mann Samuel Steiner eine seit 1878 bestehende Bettwarenfabrik in der Seegasse im 9. Bezirk. Seine Großtante Rosa Hochberg (geb. Diamant) führte mit ihrem Mann Julius Hochberg den Gemischtwarenverschleiß »Hochberg & Diamant«. Georgs Cousin Walter Reisch war erfolgreicher Drehbuchautor in Hollywood und unterstützte seinen Eltern während der Emiogration in den USA durch ein Affidavit.
Sein Onkel Otto Kreisler (Der Bruder seines Vaters) war Direktor und Regisseur der Helios Fim GmbH in der Neubaugasse 25.
Zueltzt lebte Kreisler in Salzburg in der Lotte-Lehmann-Promenade 12.
Er verstarb mehrere Tage nach Anzeichen einer Infektion in einem Spital in Salzburg. Georg Kreisler wurde auf dem katholischen Friedhof in Aigen (Salzburg) in einem Ehrengrab beigesetzt. Die Anwesenheit seiner Kinder war nicht erwünscht.
Am 31. Oktober 1938 überquerte er mit seinen Eltern im Zug die Grenze nach Italien. Auf der Überfahrt von Genua und Marseille in die USA fand er einen Schachpartner in Bugsy Siegel.
In den USA half Walter Reisch, Georgs Cousin, mit einem Affidavit, d.h. er übernahm die Bürgschaft für die Familie. Mit seiner Hilfe fanden die Kreislers auch ein kleines Haus in Los Angeles. Der Vater lernte auf Steuerberater um und Georg gab Klavierunterricht. Fast wäre er in die Klasse Arnold Schönbergs (University of California in Los Angeles) aufgenommen worden, wurde aber abgelehnt, weil er aber keinerlei Zeugnisse vorweisen konnte.
1941 heiratete er Philine Hollaender, die Tochter von Friedrich Hollaender und Blandine Ebinger. Philine heiratet nach der Scheidung und heisst danach Kirkwood.
1943 wurde Kreisler nach Europa versetzt und kam zu einer Einheit, die mit Historikern und Politologen besetzt war und Nazis verhörte. Mich hatte ihn dahinversetzt, weil er lustige Lieder singen konnte und die Soldaten etwas Zerstreuung haben wollten.
1946 arbeitete am Film Charlie Chaplin-Film »Monsieur Verdoux« mit. Er war Chaplins musikalischer Helfer. Erst später erfohr er, dass Chaplin zwar Cello spielen konnte, aber er keine Noten lesen. Im Interview mit derFreitag bedauert er, dass er nicht im Abspann genannt wurde.
Während der Zeit in den USA trat er als Unterhalter in Nachtclubs auf und ging als Interpret eigener, in englischer Sprache verfasster Lieder auf Tournee durch die USA. Drei dort 1947 aufgenommene Schallplatten sind nicht erschienen, weil die Verantwortlichen der Produktionsfirma die teils morbiden oder makabren Lieder für „unamerikanisch“ hielten.
Zwischen 1953 –1955 tritt Tom Lehrer mit den Liedern „I Hold Your Hand in Mine, Dear“ und „Poisoning Pigeons in the Park“ auf, die den späteren Liedern von Georg Kreisler „Ich hab’ deine Hand“ und „Tauben vergiften sehr ähnlich sind. Wikipedia zitiert Tom Lehrer in einem Interview: „Kreisler ist ein Wiener, der zwei meiner Lieder gestohlen hat“
Zur selben Zeit spielt Kreisler als einer von drei Pianisten regelmässig fast jeden Abend in der angesagten Monkey Bar in New York.
Philine* Hollaender (25. 2. 1924 – 25. 9. 2005) war Georg Kreislers erste Ehefrau. Sie war die Tochter des Tonfilmkomponisten, Kabarettisten und Musikdichters Friedrich Hollaender. Die beiden heirateten 1941 in den USA. Aus der Ehe entstammte Thomas Victor Kreisler (*1942 – †2006). Die Ehe dauerte von 1941 bis 1946. Nach einem langen Rechtsstreit erhielt sie das alleinige Sorgerecht für den Sohn Thomas. Nach der Scheidung heiratete sie Joel Lesser und danach Charles Kirkwood. Thomas Kreisler war von Beruf Motorradmechaniker.
*) Auf manchen Seiten im Internet auch als „Philomine“ genannt
1950 heiratet Georg Kreisler das Mannequin Mary Greenwood. Er lernte sie bei einem Auftritt imn Montreal kennen. Sie bestärkt ihn, nach Europa zurück zukehren. (Quelle, Seite 28: »)
Topsy Küppers war Kreislers dritte Ehefrau. Sie ist Buchautorin, Sängerin, Schauspielerin und ehemalige Theaterleiterin der Freien Bühne Wieden, die sie von 1976 bis 2001 leitete. Sie war 14 Jahre mit Georg Kreisler verheiratet. Für den ORF verfasste sie mehrmals »Gedanken für den Tag«. Sie ist Autorin zahlreicher Bücher. Aus der Ehe enstammen Sandra Kreisler und Alexander Kreisler.
Barbara Peters war von 1985 bis zu seinem Tod 2011 mit Georg Kreisler verheiratet. Sie ist eine deutsche Schauspielerin, Synchronsprecherin und Sängerin.
Sandra Kreisler ist Schauspielerin, singt literarische Chansons, veröffentlicht Artikel in diversen freien Publikationen, arbeitet als Chanson-Interpretationscoach und als Sprecherin. Ihre Mutter ist Topsy Küppers. Ihr Partner ist der Schweizer Komponist und Musiker Roger Stein. Sie treten auch gemeinsam als WORTFRONT auf.
Walter Reisch war der Cousin von Georg Kreisler – ein Multitalent, der sowohl als Drehbuchautor, Songtexter und als Regisseur Welterfolge schuf. Seine Mutter Gisela war eines der Kinder von Salomon und Charlotte Steiner. Ihr Bruder war der Filmproduzent und Direktor der »Helios Film« Otto Kreisler. Walter Reisch unterstützte Georg Kreisler und seine Eltern, nachdem sie 1938 in die USA geflohen waren mit einem Affidavit, das ursprünglich nur für Georg ausgestellt war. Auf Georg Kreislers drängen wurde es auf seine Eltern ausgedehnt.
Die letzte Arbeit von Walter Reisch war die die Adaption seines Filmdrehbuchs »MASKERADE« zu einem Theaterstück in enger Zusammenarbeit mit Georg Kreisler.
1952 brachten Gerhard Bronner, Kehlmann, Karl Merz und Helmut Qualtinger ihr erstes Kabarett-Programm heraus. Zu dieser Zeit war Georg Kreisler noch in den USA.
1956 gab es das neue Programm, „Blattl vor’m Mund“ mit Peter Wehle, Louise Martini und Georg Kreisler, der im selben Jahr aus den USA nach Wien zurückkehrte.
In dieser Zeit liegt wohl der Ursprung für eine lange Freundschaft zu Helmut Qualtinger.
Gerhard Woyda war Gründer und Intendant des Stuttgarter Renitenztheater. Ihm hatte Georg Kreisler seinen hohen Bekanntheitsgrad in Deutschland zu verdanken. Gerhard Woyda war ein versierten Netzwerker: Helmut Qualtinger, Konstantin Wecker oder Curd Jürgens standen bei ihm auf der Bühne vor damals 170 Zuschauerinnen und Zuschauern. Georg Kreisler trat bei ihm monatelang en suite auf.
Ob sich Georg Kreisler und Otto Grünmandl jemals getroffen haben, ist nicht bekannt. Seine Tochter Sandra erinnert sich jedoch, dass er ihn lustig fand. Beide waren Freimaurer.
Eine Freundschaft pflegte Georg Kreisler mit Erwin Ringel. Gut möglich, dass die beiden ihre Liebe zur klassischen Musik verband. Kreisler mochte klassische Musik, seine Lieblingsbeschäftigung (und Inspiration) war, Partituren zu lesen, während er die Musik dazu hörte. Ringel war Opernfan und konnte aus einem riesigen Fundus von literarischem und musikhistorischem Wissen schöpfen. In seinen Büchern und Reden zitierte Erwin Ringel immer wieder Georg Kreisler und es kam auch vor, dass er ihn zu sich auf die Bühne holte.
Georg Kreisler dirigierte bei den Salzburger Festspielen 1962 »
Georg Kreislers bester Freund über Jahrzehnte war Paul Frischauer (Romanautor und Journalist), wie seine Tochter Sandra Kreisler bestätigt.
Eine Freundschaft verband Georg Kreisler mit der Schriftstellerin Tamar Radzyner. 1964 sandte diese ein Gedicht an die Redaktion einer Radiosendung. Dadurch kam Radzyner in Kontakt mit Georg Kreisler und seiner Frau Topsy Küppers. Für deren Kabarettprogramme verfasste sie in den Jahren 1971 bis 1974 Revuen, Liedertexte und Sketches. Zusammenarbeit mit Georg Kreisler und Topsy Küppers (z.B. Lieder für die Revue Lola Blau, 1971, oder für die LP Immer wieder Widerstand, 1973)
ist ein US-amerikanischer Singer-Songwriter, Satiriker und Mathemetiker. Sein veröffentlichtes musikalisches Werk umfasst ca. 50 Titel und gilt als kulturell und intellektuell bedeutend.
In Wikipedia kann man lesen, dass einige seiner Songs vermutlich Georg Kreisler zu Eigenkompositionen inspirierten, zum Beispiel Poisoning Pigeons in the Park – Tauben vergiften im Park. Kreisler, der selbst zwischen 1953 und 1955 in den USA war, bestritt dies. Lehrer selbst sagte in einem Interview: „Kreisler ist ein Wiener, der zwei meiner Lieder gestohlen hat“, und bedankte sich ironisch bei Kreisler dafür, seine Lieder dem deutschsprachigen Publikum zugänglich gemacht zu haben.
Gerhard Bronner beschuldigte Kreisler in seiner Autobiografie des Plagiarismus. So beschrieb er, dass Kreisler ihm in der Marietta-Bar von Tom Lehrers Liedern erzählt habe und ebenso zugab, die Idee des Liedes „Tauben vergiften“ von diesem übernommen zu haben. Bronner meinte, „Ich wusste, dass unsere Freundschaft nicht von Dauer sein würde.“ Kreisler selbst bestritt diese Behauptungen energisch.
Georg Kreislers Großtante Rosa Diamant betrieb mit ihrem Mann Julius Hochberg einen Gemischtwarenverschleiß in der Praterstrasse 76. In einem Interview mit der Wiener Zeitung erzählt Georg Kreisler, dass sich ein arbeitsloser österreichischer Grafiker beim Onkel Julius Hochberg beworben hat, um Werbeplakate für ein Schweißfußpuder zu zeichnen, das der Onkel im Geschäft anbot. Dieser Grafiker war ein gewisser Adolf Hitler. Die Plakate gibt es nicht mehr, das Schweißfußpuder namens "Teddy" ließ sich bei Recherchen in ANNO nicht finden.
Georg Kreislers Großmutter Charlotte Steiner, geborene Diamant, betrieb mit ihrem Mann Salomon Steiner eine Bettwarenfabrik in der Seegasse 10 im 9. Wiener Bezirk. Die Parte aus dem Jahr 1923 zeigt einige der Namen aus der Familie Kreisler/Steiner. Schräg gegenüber des (nicht mehr existierenden) Hauses befindet sich der Jüdische Friedhof Rossau »
Wikipedia erwähnt eine weitläufige Verwandtschaft zwischen Fritz und Georg Kreisler. Es kann davon ausgegangen werden, dass die beiden einander nie trafen.
Fritz Kreisler (* 2. 2 1875 in Wien; † 29. 1. 1962 in New York) war ein austroamerikanischer Violinist und Komponist. Er war der Sohn des Arztes Samuel Kreisler, der auch Sigmund Freud behandelte. Seine Mutter Anna Reches (1852–1909).
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Chansonabend im Theater im Zentrum | 1971
Autobiographische Aussagen | 1979
Premiere "Jacobi & Leidenthal" | 1985
Buch "Worte ohne Lieder" | 1986
Salzburger Stier | 1988
Erstlingsroman "Ein Prophet ohne Zukunft" | 1990
ORF zum 75. Geburtstag | 1997
Topsy Küppers über Georg Kreisler | 1988
Alles hat kein Ende
Ein ungutes Jahr für Juden in Österreich
Die Wirklichkeit ist ein Märchen
Die Gerechtigkeit besteht darin, dass es keine gibt
Der Tod, das muss ein Wiener sein
„Musik und Humor – Bronner – Kreisler – Wehle“ Diplomarbeit von Rafael Wagner 2013
Georg Kreisler nach Themen
Links zum 100. Geburtstag
100 Jahre Georg Kreisler: Vergiftete Tauben und Wien ohne Wiener
DerStandard ➛Georg Kreisler und die Wiener Seele
ORF.at ➛Georg Kreisler und die Wiener Seele
Badnische Zeitung ➛„Dann musste ich Jude üben statt Klavier“
Deutschlandfunk Kultur ➛Der Gegengiftmischer
Süddeutsche Zeitung ➛Sondermarke zum 100. Geburtstag
Es ist höchste Zeit, dass Georg Kreisler mit einer Sonderbriefmarke der Österreichischen Post geehrt wird.
Zum 100. Geburtstag gratuliert die Post mit einem Entwurf der Designerin Anita Kern, der ein grafisch bearbeitetes Porträt Kreislers mit verschmitztem Lächeln zeigt, Klaviertasten und eine Taube, die auf seiner Schulter sitzt.
Der Tarif auf der Marke ist 2 Euro 10 Cent, für Priority-Briefe bis 75 g in die EU und den Rest Europas.
Kreisler hätte dazu sicher einen lustigen Text gemacht…
Ich danke Sandra Kreisler für ihren Text, das Audiofile, die Fotos, ihr Feedback und ihre Unterstützung bei der Recherche.
Antwort von Gunter Fette der Kanzlei K&E Rechtsanwälte für Kultur & Entertainment zur Nutzung des Zitates »Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen« für die Presseaussendung zu Georg Kreisler.
...das dürfen Sie, sehr geehrter Herr GeWalt, so schreiben – bestätigt Ihnen hiermit der Verwalter des urheberrechtlichen Nachlasses von Karl Valentin seit mittlerweile über 50 Jahren und nun schon für die dritte Erbengeneration. Allerdings lautet das Originalzitat von Karl Valentin richtig: „Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen“
Es wäre schön, wenn sie auch diese Fassung für Georg Kreisler verwenden würden – und dann auch noch mit dem Hinweis auf den Urheber „……frei nach Karl Valentin“.
Darf ich dann auch noch den Inhalt Ihrer fraglichen Presseaussendung zu Georg Kreisler erfahren, den ich persönlich sehr schätze?
Mit freundlichen Grüßen
Gunter Fette Rechtsanwalt