Karl Pfeifer ➛

22. 8. 1928 – 6. 1. 2023

Foto: Johannes Zinner
Foto: Johannes Zinner

Karl Pfeifer war ein österreichischer Journalist und Zeitzeuge.

Karl Pfeifer stammt aus einer jüdischen Familie und konnte nach dem "Anschluss" 1938 mit seiner Familie nach Ungarn fliehen, wo er 1940 der sozialistisch-zionistischen Jugendorganisation Haschomer Hatzair beitrat. Noch vor der deutschen Besetzung Ungarns durch die Nazis gelang ihm als einem von wenigen Jugendlichen und Kindern auf abenteuerliche Weise die Flucht nach Palästina.

Er lebte in einem Kibbuz, diente ab 1946 in der Elitetruppe „Palmach“ und nach der Staatsgründung Israels bis 1949 in der israelischen Armee.

1951 kehrte er nach Österreich zurück und war als Empfangschef im Hotel Astoria tätig. Einige Jahre arbeitete er auch in Neuseeland und Schweden, später als Direktor der Brunswick Bowlingbahn im Wiener Prater sowie als Manager in London. Ab 1979 arbeitete er als Journalist, unter anderem von 1982 bis 1995 als Redakteur der Zeitschrift "Gemeinde", dem offiziellen Organ der Israelitischen Kultusgemeinde Wien.

In den 1990er Jahren und den 2000er Jahren war Karl Pfeifer Wiener Korrespondent des israelischen Radios sowie als freier Journalist für das britische Magazin "Searchlight" und das Internetmedium "haGalil" tätig. Ebenso schrieb er für die in Wien erscheinende "Illustrierte Neue Welt" und das Berliner Wochenblatt "Jüdische Allgemeine". Er publizierte mehrere Monografien.

Er war einer der beständigsten, aufrechtesten, solidarischsten und widerständigsten Intellektuellen Österreichs und widmete sein Leben dem Kampf gegen Antisemitismus bis in seine letzten Stunden. Diesen Kampf kämpfte er über 30 Jahre Hand in Hand mit seiner Frau Dagmar.


Zwischen allen Stühlen. Lebenswege des Journalisten Karl Pfeifer


Letzte Änderung: 8. 1. 14:45 Uhr

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