Kurt Girk

Friedhof Ottakring, Gruppe 1, Reihe 3, Nummer U6

Ehrengrab für Wienerliedsänger Kurt Girk
Grab des österreichischen Volksmusiksängers Kurt Girk am Ottakringer Friedhof

Die letzte Ruhestätte von Wienerliedsänger Kurt Girk am Ottakringer Friedhof wird als Ehrengrab gewidmet.

* 22. 5. 1932 , † 8. 2. 2019

Nach Abschluss seiner Schneiderlehre im Herrenschneidersalon des ehemaligen Kammerdieners von R. Tauber, Ernst Steinecker, 20 Jahre lang Schrott-, später Obst- und Gemüsehändler. Durch seinen Jugendfreund Pepi Schuöcker, dem letzten Straßensänger Wiens, und dessen Schwester Erna Bekanntschaft mit dem Wienerlied. Erste Auftritte als Sänger auf einer Stegreifbühne.

1948 gewann er in der 10er Marie, einer Gaststätte in Ottakring (Wien XVI), mit der Interpretation von F. P. Fiebrichs Das größte Glück einen Nachwuchssängerwettbewerb. 1951 Heirat mit Berta Hunger († 1995) und Geburt des Sohnes Kurt. 1952 wurde er durch den Wienerliedsänger und Harmonikaspieler Emil Schuster in die Wienerliedszene eingeführt. In der Folge lernte (Natursänger) und musizierte G. u. a. von bzw. mit Karl Loserth, Franz Schuh, Maly Nagl, den Brüdern Matauschek, Franz Niernsee, Edi Stadler, Mizzi Starecek, Fritz Jellinka. 1956–60 enge Zusammenarbeit mit dem gelernten Bäcker und Sänger Heini Griuc (1932–2004), beide erweiterten ihr Repertoire mit Hilfe der Schallplattensammlung von Griucs Vater. G. trat danach vorwiegend in Heurigen und Wirtshäusern in und um Wien auf, später auch bei einschlägigen Festivals (Wean hean, Schrammel.Klang) und fungierte als Referent von Wienerliedseminaren. Angebote für Auftritte in den USA und Japan schlug er aus.

Daneben betrieb G. ab 1953 für einige Zeit als „singender Wirt“ ein Gasthaus. Bekanntschaft mit E. Arnold, K. Föderl und V. Korzhé, deren Lieder er in seinem umfangreichen Repertoire hatte. Ende der 1960er Jahre verbüßte er eine sechsjährige Haftstrafe wegen angeblicher Beteiligung an einem Postraub. Im Gefängnis gründete er eine Band. Später führte G. erneut für kurze Zeit ein Lokal. Ab 1998 widmete er sich ausschließlich dem Gesang. Gemeinsam mit Herbert Bäuml (* 1951, Akkordeon, Gesang) und R. Koschelu (Kontragitarre, Gesang) bildete er das K. G. Trio. Darüber hinaus traten auch Fredi Gradinger (* 1955, Akkordeon, Gesang), Roland Sulzer (* 1966, Akkordeon, Gesang), Tommy Hojsa (* 1967, Akkordeon, Gesang) und der Natursänger Willi Lehner (* 1944) regelmäßig mit ihm auf. G., der aufgrund seiner besonderen, von Eleganz geprägten Ausstrahlung bis zuletzt über besondere Präsenz und Authentizität verfügte, trat noch 2016 beim Schrammel.Klang in Litschau/NÖ auf.

Quelle: Musklexikon »


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