Lebensborn Feichtenbach ➛

1904 – 2002

Am Weg zu den Myrafällen oder nach Gutenstein fährt man an der Abzweigung vorbei. Nach Feichtenbach, so heißt das unscheinbare Tal, biegt nur ab, wer dort wohnt. Und das sind nicht viele. Nur wenigen Menschen ist bekannt, dass am Ende der Straße und des Tales ein Gebäude mit dunkler Geschichte steht. Besser gesagt, stand.

Das Heim Wienerwald am Ende des Tales in Feichtenbach war zwischen 1938 und 1945 ein Entbindungsheim des SS-Vereins Lebensborn. Dessen Ziel war es, unter dem Deckmantel sozialkaritativer Fürsorge die Geburtenzahl von als „arisch“ klassifizierten Kindern zu erhöhen. Im Heim kamen etwa 1350 Kinder zur Welt.


Ein Forschungsprojekt des Ludwig Boltzmann Institutes für Kriegsfolgenforschung widmet sich der Geschichte des Lebensborn als Bestandteil der nationalsozialistischen Bevölkerungs- und Rassenpolitik. Das Projekt untersucht auf Grundlage unterschiedlicher Quellen die Lebensumstände der Frauen, den Heimalltag der (werdenden) Mütter und des Personals. Am 12. November 2024 wurden im Rahmen einer Tagung im Haus der Geschichte (St. Pölten) Geschichte und Nachgeschichte präsentiert. Unter dem Titel »Zeitspuren Wienerwald« wurden zahlreiche Ergebnisse und Aspekte aufgezeigt und präsentiert.





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