Printa Druckerei Ges.m.b.H

(1973 – 1996)

Mautner Markhof besucht die Druckerei Printa in der Dittmanngasse 1110 Wien
Mautner Markhof besucht die Druckerei Printa in der Dittmanngasse 1110 Wien
Eingang der Druckerei Printa in der Dittmanngasse 1110 Wien, Architekt Karl Schwanzer
Gruppenfoto der Mitarbeiter der Druckerei Printa
printa-plan-einreichung-1972-2 von Architekt Karl Schwanzer
printa-plan-einreichung-1972 von Architekt Karl Schwanzer
Logo der Druckerei Printa in der Dittmanngasse 1110 Wien

Gründung am 1. 1. 1973 mit dem Standort 1210 Wien, Prager Straße 20.

Am 1. 6. 1973 wurde die Betriebsstätte der Printa Druckerei Ges. m. b. H. von Floridsdorf, 1210 Wien, Prager Straße 20, nach Simmering, 1110 Wien, Dittmanngasse 3 a verlegt. Ende der ersten Juniwoche waren die Übersiedlungsarbeiten bereits soweit gediehen, daß der Betrieb voll aufgenommen werden konnte. Mit dem Neubau der Betriebsstätte in Simmering erfolgte die Anschaffung einer modernen Offsetanlage sowie einer Reihe weiterer technischer Einrichtungen, die eine Steigerung der Kapazität der Printa ermöglichen werden.

Vorgänger: Am 5. 8. 1933 bekam die Firma „Reindorfer chemische Stuben, Gesellschaft m.b.H." die Konzession zum Betriebe des Buchdruckergewerbes gemäß $ 15, Punkt 1 der Gewerbeordnung, beschränkt auf die Anfertigung von Merkantildrucksorten, Visitenkarten, Partezetteln, Programmen und Liedertexten für gesellige und musikalische Veranstaltungen am Standort 1140 Wien, Ölweingasse 17.

Am 11. 3. 1937 übersiedelte die Firma nach 1210 Wien, Prager Straße 20 und wurde an die » Vereinigte Brauereien Schwechat, St. Marx, Simmering, Hütteldorf-Dreher, Mautner und Meichl AG« verkauft.

Am 9. 12. 1940 änderte sich der Firmenwortlaut in „Brauerei Schwechat AG".

Am 31. 12. 1972 beendete die Hausdruckerei der Brauerei Schwechat AG ihre Tätigkeit und brachte alle Maschinen und Anlagen in die neu zu gründende „Printa Druckerei Ges.m.b.H." ein.

Eingang der Druckerei Printa in der Dittmanngasse 1110 Wien, Architekt Karl Schwanzer
Foto: Andacht.at

Technische Ausstattung: Mit Ende 1986 produzierten folgende Maschinen: 2 Vierfarben-Offsetmaschinen der Type Heidelberger Speedmaster, Format 50 x 70 cm (Baujahr 1976 und 1986) - 1 Zweifarben-Offsetmaschine Heidelberger SORMZ, Format 50 x 70 cm (Baujahr 1973) - 1 Zweifarben-Offsetmaschine Heidelberger GTO, Format 35 x 50 cm (Baujahr 1984) - 1 Heidelberger Buchdruckzylinder, Format 50 x 70 cm (Baujahr 1968) 2 Heidelberger Buchdrucktiegel, Format 25 x 35 cm (Baujahr 1959 und 1970).

Außerdem stehen in der Endfertigung 2 elektronische Polar Schneidemaschinen und 2 Busch Stanzautomaten. In der Druckvorbereitung steht 1 Linotype CRTronic Fotosetzmaschine, 1 Einraum-Reprokamera, Format 40 x 50 cm und ein vollautomatisches Plattenkopiergerät.

Im Geschäftsjahr 1985/86 wurden ca. 1 Milliarde Etiketten gedruckt, im Durchschnitt zwei- und vierfärbig. Die Etikettenproduktion umfaßte 92% des Gesamtumsatzes, der Rest verteilt sich auf Kleinprospekte, Werbe- und Geschäftsdrucksorten. Ca. 60% des Umsatzvolumens kommt von der Muttergesellschaft und den anderen Konzerntöchtern, 40% wird am freien Markt umgesetzt.

Eingang der Druckerei Printa in der Dittmanngasse 1110 Wien, Architekt Karl Schwanzer
Lage der Druckerei Printa am Gelände Dittmanngasse 3a

Als Architekt für das Gebäude holte sich der Bauherr »Brauerei Schwechat A.G.« den bekannten Architekt Karl Schwanzer – ein wichtiger Vertreter der Nachkriegsarchitektur, nicht nur in Österreich.

Neue Offsetanlage steigert Kapazität der Printa

Mit der Übersiedlung der Printa nach Simmering erfolgte gleichzeitig die Errichtung einer modernen Offsetanlage, die nach einer kurzen Anlaufzeit eine bedeutende Erhöhung der Kapazität dieses Betriebes mit sich bringen wird. Anläßlich der Inbetriebnahme dieser neuen Anlage, die mit der neuen Kopierabteilung und der Dunkelkammer mit einem Investitionsaufwand von S 1.500.000 verbunden war, besuchten wir Hr. Ing. Dieter Kuhn, Betriebsleiter der Printa, auf dem Gelände der ehemaligen St. Georgs Brauerei, wo er sich gerade mitten in den Übersiedlungsarbeiten befand, Trotzdem erklärte er sich gerne bereit, der Werkspost über die neue Offsetmaschine Auskunft zu erteilen.

„Beim Offsetverfahren handelt es sich um ein Abgehen vom herkömmlichen Buchdruck, bei dem die Farbe direkt auf mechanischem Wege auf das Papier gelangt" erklärte uns Ing. Kuhn die Arbeitsweise der neuen Anlage. „Wir haben es hier mit einem indirekten Druckverfahren zu tun, bei dem die Farbe nicht direkt, sondern über ein Gummituch von der Druckform auf das Papier übertragen wird."

Da die neue Offsetanlage dreimal so schnell wie eine herkömmliche Druckmaschine arbeitet, wird sie besonders in kaufmännischer Hinsicht interessant. Sie ist in der Lage, bis zu 10.000 Drucke in der Stunde zweifärbig im Format 52 x 74 cm - das gleiche Format wie die übrigen Maschinen - zu liefern. „Das hat vor allem arbeitstechnische Gründe", erklärt uns der Betriebsleiter der Printa. Die Numerierung und Perforierung von Druk Der Stolz der Printa: Die neue Offsetanlage ken kann nur in einer Buchdruckmaschine erfolgen und daher müssen manche Aufträge in zwei Druckvorgängen erledigt werden Aber auch bessere Druckqualität wird durch das neue Verfahren gewährleistet: „Besonders beim Flächendruck kommt das ganz deutlich zum Ausdruck" sagt Ing. Kuhn, „denn der Offsetdruck arbeitet mit einem sehr feinen Raster.

Auch im Firmenzeichen der Printa Ges. m. b. H. hat die Arbeitsweise der neuen Anlage ihren Niederschlag gefunden: Die drei Kreise bilden eine schematische Darstellung desOffsetverfahrens. Die Farben rot, gelb undblau sind die drei Grundfarben des Farbenspektrums, aus denen alle anderen Mischfarben" abgeleitet werden können. Entworfen wurde dieses moderne Zeichen in Zusammenarbeit mit dem Hausdesigner der Brauerei Schwechat. Hr. Bert Heider.

Die zusätzliche Kopierabteilung ermöglicht der Printa die Platten, die für das Offsetverfahren benötigt werden, selbst zu kopieren, bei einfacheren Arbeiten erfolgt auch die grundlegende Fotoarbeit in Eigenreaie. Zur Zeit wird da Parconal in einem Umschullungskurs von Fachleuten der Lieferfirma mit der Technik des Offsetdruckes vertraut ge macht.

Man sieht also, daß hier einiges unternommen wird, um die ehemalige Hausdruckerei der Brauerei Schwechat zu einem leistungsfähigen Betrieb zu machen, der sich neben der Erledigung der Arbeiten für die Brauerei Schwechat hior worden zum Beispiel sämtliche Schwechater und Soma-Etiketten gedruckt - in erhöhtem Maß Kundenaufträgen zuwenden kann.



Arbeitsplatzbeschreibung und Fotos von Alfred Honkisz (Buchdrucker)

Alfred Honkisz geb. 1927

Die beiliegenden Bilder zeigen mich, in nachgestellten Handlungen bei der Arbeit an Buchdruckmaschinen.

Die vorgeleqte Arbeitskleidung, bestehend aus Jacke u. Hose, auch „Schlosseranzug" genannt, ist die typische Schutzkleidung für Arbeit an modernen Maschinen. Sie muß den geltenden Vorschriften des „Arbeitsinspektorats" entsprechen, wie z.B. (a) möglichst große Reißfestigkeit des Stoffes; (b) in zweckmäßiger Weite, also weder zu eng noch zu schlotternd sein; (c) die Jacke muß gut schließen, besonders an den Handgelenken (!) etc. Die Jacke in die Hose zu stecken, bleibt u.U. dem Träger überlassen. Die Hose soll jedenfalls gut sitzen, gebunden oder geknöpft

Das Emblem: Wegen der engen internen Verbindung der Druckerei mit der „Brauerei Schwechat", die ihren (Brauerei)Arbeitern die Arbeitskleidung kostenlos zur Verfügung stellte – zum beiderseitigen Nutzen – hatte das Recht ihr Firmenemblem darauf anzubringen.

Die Schuhe: Die beigegebenen Arbeitsschuhe sind eigentlich für die Brauerei vorgesehen, wurden aber gerechterweise auch an die etwa 10 männlichen Arbeitskräfte der Druckerei verteilt. Sie stellen für den „Buchdruckmaschinenmeister" (berufsspezifische Bezeichnung) einen zusätzlichen Sicherheitsfaktor dar, nämlich durch Trittfestigkeit und der besseren Kippsicherheit.

Allgemeines: Die blaue Farbe des Anzuges hat sich, wegen der vielfach möglichen Verschmutzung, weltweit bewährt. sie erleichtert auch die deshalb notwendige öftere Reinigung. Für die alten Drucker an der sogenannten „Gutenbergpresse" (um 1900 noch häufig für Probeabzüge benützt) genügte ein Lederschurz. Bei den wesentlich komplexeren Druckmaschinen unserer Zeit, egal inwelchem Druckverfahren, ist eine Arbeitskleidung dieser Art unverzichtbar

28. 7. 1970

Franz ist jetzt Vermittler für die Drucker und er bemühte sich wirklich. Schließlich vermittelte er mich zur Schwechater Hausdruckerei in Floridsdorf, wo ich mich gleich vorstellte.

3. 8. 1970
Meine neue Stellung in Schwechater Hausdruckerei angetreten

30. 9. 1970
Ältester Lehrling mit Hand zwischen die Walzen (hatte nur geringe Verletzungen, z. Glück)

12. 11. 1970
Setzerlehrling Novotny, unsympathisch, verhaftet wegen Teiln. an Autoeinbrüchen

24. 12. 1970
Bis ½ 1h gearbeitet

5. 3. 1971
Heute wurde der Hilfsarbeiter Blümel entlassen weil er vorigen Freitag in besoffenem Zustand mit dem Obermeister Wesseli gestritten hatte (außerdem hatte er gegen eine Mauer gepisst)

12. 8. 1971
Ab heute wieder Überstunden

3. 1. 1972

Mittags Betriebsversammlung: Direktor Wiedmann teilt uns mit, daß der „Weiße“ (Slawik) im März in Pension gehe und stellt uns Ing. Kuhn (Absolv. d. „Graphischen“) als Nachfolger vor.

7. 1.
In der Frühe kommt Slawik zu mir und meckert herum wegen zu frühem Händewaschen. erst einige Zeit später fällt mir ein wieso: am Mittwoch hatte ich nachm. einen Walzengeher und dementsprechend schwarze Hände – als ich sie mir wusch stand der Weiße neben mir und tat dasselbe. In seinem Wahn meinte er wohl ich bereite mich schon auf das Heimgehen vor, aber gleich das Maul aufmachen konnte er nicht!

13. 1.
Jetzt kommt die bittere Pille, das Einbringen: heute, Freitag u. Sa. um 6h Arbeitsbeginn, am Sa 1/24h Ende.

13. 5.
Die ersten 6 Überstunden nach langer Zeit

20. 5.
Die ganze Woche Überstunden und heute vorm. auch noch

25. 5.
Morgen fährt Vesely nach Düsseldorf

1. 6.
Betriebsausflug nach „In Tirol“, ein Landschaftsgebiet unter der Schneealpe. bei der Ankunft hat es zu regnen aufgehört, wir können ein wenig spazieren gehen. (Essen gut, z.B. Schnitzel 30,-) um 3/43h fängt es aber wieder zu regnen an 1/24h Abf. In Traiskirchen b. Heurigen, um ¼ 9h wieder daheim

2. 6.
Vesely ist wieder da, dafür ist der Ing. gestern nach Düdf. gefahren#

26. 12.
Vesely erlaubte sich mir gegenüber ungeheuerliche Frechheiten. Kurz vor 7h kam er zu mir und begann herumzustänkern. Offenbar ärgerte er sich, dass ich Samstag keine Überstunden machte. Schließlich verlangte er, ich solle in nächster Nähe der Walzen etwas reinigen. Als ich dies wegen der Gefährlichkeit ablehnte, begann er zu brüllen, hieß mich einen stinkfaulen Kerl, behauptete ich schlafe den ganzen Tag. Obwohl ich ihn ermahnte Frieden zu wahren murrte er noch einmal: stinkfaules Aas. Abends berichtete ich Hr. Fürst davon.

18. 9. 1973

Ein Neuer, Kollege Fellinger, arbeitet diese Woche am Tiegel; Ersatz für Willi (uns. ältest. Lehrlg.) der am 1. Okt. einrückt.
10.10.

Diesmal ist mir eine heikle Arbeit mißlungen. Paßer- und Farbbdifferenzen. Vesely ist stinkert!
18. 10.
Heute ist Fellinger in Betr. nicht zur Arbeit erschienen. Später wurde bekannt er habe angerufen, er pfeife auf uns.
3. 11.
Abschiedsabend anläßlich der Auflösg. d. Depot Floridsdorf. Abschiedsgeschenk d. Betriebsrates: Golddukaten (f. mich 3 kleine). Direktor Meichel spielte 2 Tänze am Schlagzeug (Tanzmusik Trio). 1 Gratis- Essen, ¾ Wein u. 21/2 Bier gratis.

4. 11.
Ü bis 11h

14. 11.
Es wurde beschlossen die drei Tage nach Weihnachten einzuarbeiten.
16.11.
… weil am 16.12. in Schwechat die Kinder-Weihnachtsfeier stattfindet …
18.11.
Die ersten 6 Einbringstunden u. 2 Überstunden.

25.11.
6h einarbeiten (5h schon an den anderen Wochentagen geleitet u. 8h Ü)

28.11.
Heute uns im Betr. Betriebsrat Nistler mit, daß es vorgesehen ist eine eigene Druckereigesellschaft zu gründen, die unabhängig von Schwechat existieren würde. Frage an uns: als Buchdrucker dieser Firma anzugehören oder als Schwechater sozusagen leihweise für dies Firma zu arbeiten. Einstimmiger Beschluss: Wir bleiben „Schwechater“

1.12.
Dr. Stehlik (d. Personalchef) sprach mit uns noch einmal über die Zukunft der Druckerei und versicherte sich, daß wir Schwechater bleiben. Vom Betriebsrat in Schwechat ein Riesenpaket als Weihnachtsgeschenk!

11.12.
Ein neuer Drucker

16.12.
… Na. Schwechat: Berni bei der Weihnachtsfeier … hat wieder ein s. schönes Weihnachtspaket bekommen …

19.12.
Kollege Sarson bek. sein hochzeitsgeschenk, ein schönes Kaffeeservice; er heiratet Ende Dezember. Seit dem Spätsommer sind der prohaska und die Meier ebenfalls verheiratet.

4.1.1973

Von Dr. Stehlik meine Urlaubswünsche genehmigt

29.1.
Wieder im Netrieb: Und alles mögliche spielt sich ab: Die Heizung geht nicht, weil das Öl zu spät bestellt wurde;die Uhr steht – Btterie kaputt; Sarson wegen Durchfall u. Peter sowie Dimos mit Grippe krank; Turtenwald hat Urlaubstag; an meiner Maschine sind einige Dinge nicht in Ordnung.
17.2.
Vo. Überstunden gemacht
24.3.
Überstunden
27.3.
Vor kurzem (etwa 2 Wochen?) war bei uns eine Sekretärin eingetreten, Frua Brünnler, heute hat sie den Betr. verlassen weil sie der Ing. los sein wollte. Am Freitag (23.) hat uns der Buchbinder „Stani“ verlassen, der auch nur kurz da war, er fand eine besser bezahlte Stellung.
28.3.
Ein neuer Buchbinder hat angefangen.
30.3.
Der neue Buchbinder verläßt uns wieder.
2.4.
Ein neuer Kollege Sulm für die künftige Repro (Klischee) Abteilung.
7.4.
Betriebsausflug uns Burgenland. Diesmal keine S 100,-. vom Betriebsrat (Schwechat zahlt das nicht), wir mußten sogar S 10,- pro Kopf zahlen (5,- Benzinbeitrag und 5,- für den Fahrer Trinkgeld). Mittagesen in Eisenberg. heuriger in Klein-Höflein. Kühles Wetter, Zielgebiet wenig reizvoll. ein schlechter Ausflug.
10.4.
Eine neue Sekretärin, aber nur halbtags
12.5.
Vo. Ü
19.5.
Vo. Ü Seit 14. neuer Hilfsarbeiter namens Freitag
23.5.
Erster Maschinentransport (Wanko Tieflader). OHZ Pauberl + kleine Schneidemaschine
24.5.
2. Transport: Rotation, Bronziermaschine u. 1 Tiegel. Pauberl ist seit Montag bereits in Simmering.
26.5.
Vo. Ü.
28.5.
Jetzt hat der blöde We. den Scherben auf u. der obergescheite Prohaska ist blamiert. Vorigen Montag ließ er beim OHZ II das Getriebeöl ablassen (Dimos), am Dienstag na. ließ er eine Form einheben u. drucken, und am Donnerstag blieb die Kraxen stecken. meine Ansicht das fehlende Öl sei Schuld wurde nicht geglaubt, jetzt habe ich doch recht gehabt.
31.5.
Heute ist für mich Arbeitstag bis 3h nachm.
4.6.
OHZ v. Prohaska verladen und2 Tiegeln
5.6.
Um etwa 7h schickt mich Wessely nach Simmering in die neue Druckerei. Ich bin fast überflüssig dort. Na. muß ich von DRUMA eine Platte holen und asu Simmering Farbe, Schließmaterial u. anderes sonst könnte ich gar nicht arbeiten!
6.6.
Heute läuft die Maschine (Pauberls alte M.) einigermaßen
15.6.
Eine „brüll-Woche“ war das! Jeden Tag hat der böhmische Trottel jemand angeschrien. Bei mir hatte er kein Glück, ich ging gleich zum Nistler. Kollege Sulm ging zum ing. u. drohte mit Kündigung.
16.6.
Den ganzen Tag Ü
17.6.
Vo. Ü
6.7.
Offiz. Eröffnung d. Druckerei durch Präs. Mautner Markhof; reichhaltiges Buffet.
20.7.
Turtenwald verläßt die Firma, dafür haben wir seit Montag einen neuen Drucker, Kollege Hummel
23.7.
2 Frauen und ein pers. Student fangen an
3.8.
Um 7h Berni am Südbahnhof abgeliefert … Betriebsfürsorge nach Unter-Dellach … halber Preis S 1.242,-
13.10.
Ü.
3.11.
Ü
6.11.
Versammlung betr. Einbringen
17.11.
Der erste Samstag Einbringarbeit f. Weihn. 9 Std.
24.11.
Der zweite Samstag: Einbringen, 9 Std.
1.12.
Dritter Samstag Einbringen f. Weihnachten (Ende)
15.12.
Na. Schwechat: Weihn. Feier f. d. kinder u. ein schjönes Paket
19.12.
Seit Die. (18.) bis Freit, Maschine putzen. Am Fr. früh das übliche Händeschütteln mit M.M.M.

7.1.1974

Ein neuer Setzer ist da, Kollege Weiß ist zur Justizwache gegangen.
25.1.
Vorige Woche wurde der Setzer entlassen (zu langsam), dies Woche hatten wir einen älteren Kollegen der selbst kündigt. Der Drucker aus dem Burgenland hat auch schon d. Betr. verlassen.
18.2.
Eine Neue (annehmbare Figur, Gesicht mittelschiach), Martinovic am Freitag ausgetreten
19.2.
Neuer Hilfsarbeiter Huszak
20.2.
Ein VW Bus voll Wurst war gek. 3 versch. Wurststangen (je ca. 1 kg) 100,-
25.2.
Hilfsarb. Janisch hat Freitag gekündigt (war Offset-Helfer)
28.2.
Der neue Hiarb. (Offset-Helfer) Husak ist nicht mehr zur Arbeit gek., am Na. holte er sich seine Sachen, er hält die Arbeit nicht aus.
1.3.
Ein neuer Setzer fängt an.
4.3.
Ein neuer Hilfsarbeiter f. d. Offset
11.3.
Pauberl krank, Gallensteine, Operation möglich.
26.3.
Neuer Hilfsarbeiter, Weingartner.
19.4.
Buchbinder Herynek hat gekündigt.
13.5.
Ein neuer Buchbinder, muffiger Kerl (blieb nur bis Freitag)
27.5.
Pauberl ist wieder im Dienst. Ein neuer Buchbinder.
5.6.
Exkursion in Schwechat, sehr interessant. Bewirtung.
12.6.
Um 14h Betriebsschluß wegen Abschiedsfeier f. Fixl (Pension)

29.7.
Leichte Arbeit, nur zum Weiterdrucken. Vesely ist wieder da, nach seiner Knieoperation. Neuer Hilfsarbeiter: Rosinger

9.8.
Seit 1.8. Maschine putzen, keine Arbeit! Andere Maschinen detto. Arbeit nur für höchstens 3 Maschinen

20.8.
Endlich Arbeit für meine Maschine.

22.8.
Rosinger wegen starker Zahnschmerzen n. Hause gegangen; vor zwei Tagen ist der „Hauns“ von Offsetmaschine mit der Rettung weggebracht worden (Magen); Frasl auf Urlaub!

30.8.
Koll. Hummel wegen Arbeitsmangel gekündigt, Die Dobrila wurde vor ein paar Tagen entlassen, wegen unerlaubten Fernbleibens von der Arbeit.

13.9.
Ausstoßprämie ausbezahlt

23.9.
Frau von Koll. Schneider gestorben

26.9.
Ab heute geheizt!

14.10.
Massenansturm, alle Kranken, Urlauber und eine neue Kollegin Zezulak, die ich vom Maiwald kenne.

29.10.
Wieder in Arbeit (Hiwi „Hauns“ wieder da).

6.+7.11.
Um 1/27h angefangen als Guthaben für Freitag

29.11.
Weihnachtsgeld erhalten

2.12.
Kollegin Hütter n. langem Krankenstand wieder da. Dafür ist Schneider seit Donnerstag krank

9.12.
Schneider wieder da

20.12.
Mittags mit Weihnachts-Putz begonnen. Kollin. Hütter heimgegangen!

23.12.
Gemächliches Maschinenputzen. Einige haben sich diesen Tag Urlaub genommen. Um 8h Händeschütteln mit M.M.M. u. unseren Direktoren.

2.1.1975

Hütter wieder da.

7.1.
Seit 23. Dez keine Werksküche wegen Renovierung. ein neuer Buchbinder: Hans Ciza ein langzottiger Aff‘.

16.1.
Pauberl wieder da vom Krankenstand, dafür sind Nistler, Frasl und Lipensky krank.

24.1.
Das Schwein Vesely wird wieder frech: an meiner Maschine war das Handrad locker u. als Folge das Ziffernblatt etwas beschädigt, das war für ihn eine „bodenlose Schlamperei“!

27.1.
Ing. Kuhn einen Brief üvbergeben betr. Freitag: kein Kommentar. Frasl und Nistler wieder da. Bis 31. 1. Weihnachten eingearbeitet! Wahnsinn!

3.2.
Liza erlitt Arbeitsunfall. Noch ein neuer Buchbinder.

3.3.
Am 25.2. hat mein Motor den Geist aufgegeben (ich habe wieder einmal recht gehabt!) heute kommt ein Tauschmotor. Kollegin Hütter beging Selbstmord!

 

1.12.
Erster Arbeitstag! Beginn 1/27h, Ende 16h (1h einbringen)
13.12.
Vo. die letzten 5 Einbringstunden (bis auf 2h am 9. + 10.)
23.12.
Letzter Arbeitstag dieses Jahr; kein Putzen, wohl aus Zeitmangel

23.1.1976

Sturm – Betrieb 1/2h Stromausfall (Stromschaden)
23.2.
Ein neuer Drucker Kubena. Seit 2 Wochen auch ein neuer Hilfsarbeiter Hailwax (lange Haare, Bart). Ein Buchbinder (?) hat uns nach wenigen Tagen wiederverlassen, weil er mit Buchbinder Leitner Streit hatte. Leitner ist seit über 2 Monaten bei uns.
16.3.
Ich werde wieder zu Überstunden herangezogen. 6h Beginn.
22.3.
Am 12. hat uns der Drucker Kubena wieder verlassen, auch der langzottige Hiw Hailwax am 17. Heute 2 neue Hilfsarbeiter; ein neuer Drucker Windbichler, noch sehr ungeschickt. Und ein Papoierschneider
12.4.
1 neuer Buchbinder
30.4.
Betriebsausflug nach Prag … 13h Abfahrt mit Firmenbus. um 19h in Prag
2.5.
Vo. Führung im Hradschin, mit einer besonderen Führerin aus Prag. Um ½ 1h Mittagessen im „französischem restaurant“. Gegen 14h Abfahrt. An der Grenze dieselbe Zollbeamtin wie bei der Einreise, die Kontrolle war fast noch flüchtiger. In Hollabrunn Paus; viel zu lang, weil sich einige durchdie Speisekarte durchfresen mussten. Um 22h daheim im Bett. Wetter war sonnig, aber kühl.
3.5.
Maschine (alte 2-Farben OHZ) fertigmachen zum Abtransport.
4.5.
Maschine wird abgeholt
5.5.
Die Tiegeln kommen auf den freigewordenen Platz.
7.5.
Ein Buchbinder wurde gekündigt (Leitner)
25.5.
Die Sylvia hat uns verlassen.
28.5.
Diese Woche einige Ü-Std. gemacht. Windbichler entlassen, er war vollkommen unfähig.
31.5.
Ein neuer Drucker, Abel, kenne ich von Stolzbg. u. Benda
1.6.
Eine neue Hilfsarb. , eine Schwester von Grössl
4.6.
Verabschiedung von Karl Frasl, geht in Pension.

8.11.
Erster Arbeitstag
10.12.
Vormittag findet in Schwechat eine Betriebsversammlung statt, weil Kollektivvertragsverhandlungen (bezügl. aller Lebensm. Arbeiter) sich schon 2 Jahre hinziehen. Das ganze Wie, Was, Wann, erfuhr ich erst nachher. Der Grund lag daran, daß Nistler auf die drei Offsetdrucker böse ist (möglicherweise bin auch ich nicht interessant, weil ich kein SPÖ-Anhänger bin), diese haben mit Ende des Jahres in Schwechat gekündigt und werden PRINTA-Angehörige im Angestelltenverhältnis – was ihnen, außer mehr Lohn, auch andere Vorteile bringt.
Einige Tage später hört man es anders: Nistler selbst behauptet es habe sich nur um eine „Informationsveranstaltung“ gehandelt. Und die Offset-Männer kündigen nicht, sondern werden von der PRINTA einfach als Angestellte übernommen.
28.12.
Vor einer Woche wurden Motor und Anlasser zu Prüfung, bzw. Reparatur gebracht und heute wieder eingebaut. Währenddessen die Maschine etwas zerlegt und gereinigt. Beim Einbauen der Schutzbleche eine Rippe gequetscht – Auweh!

10. 1. 1977

Am Freitag ist der großgoscherte Hilfsarbeiter Kurt (?) gegangen. Und schon ist ein neuer da, ein Gscherter (Bruder von der Susi, die zu Jahresbeginn angefangen aht).
4.2.
Feier des 50. Geburtstages von M.M.M. in Schwechat, kostenlos kaltes Buffet und Getränke.
4.3.
Pauberl mußte ins Spital, Knieoperation; einige Tage später wurde er in ein anderes Spital (wieder) gebracht wegen Lungeninfarkt.
Eine schiache, unsympathische Hexe aus der Buchbindere, die sich mit den Kolleginnen überworfen hatte, verließ unter der Woche und am frühen Vormittag plötzlich den Betrieb und ward nicht mehr gesehen (Entlassung?).
Am 11.3. fangen die Hilfsarbeiter Andorfer und der „Pepi“ (ein Kroate) Streit an und raufen schließlich, werden aber schnell getrennt (einige Tage später vertragen sie sich wieder). Wesely ist einige Male streitsüchtig; alle paar Tage findet er jemand anderen (Prohaska, Andorfer, usw.). Schließlich dreht die Linhart durch (sie fühlt sich ausgelacht) und rennt während d. Arbeit davon – fristlos entlassen! 1 Hiwi entlassen.
15.4.
Betriebsausflug nach Brünn, aber ohne mich
15.5.
Am 9. ein neuer Hiarb., der gleich seine Faulheit offen zeigte und noch vor Arbeitsschluß verschwand. Am 10. wieder ein neuer Hiwi der wie ein Häfenbruder ausschaut. Rosmann versuchte ihn aufzuwiegeln, dabei ertappt und zur Rede gestellt wurde. Nach diesem Streit verließ er den Betrieb. ein neues Buchbinderweib ist auch da, so schiach wie die meisten bei uns.
18.10.
Baubeginn der Betriebserweiterung
21.10.
Exkursion nach Schwechat

5. 4. 1978

Vesely schenkt mir die Stunde, die ich gestern später kam.
31.5.
Kurze Information durch Nistler: die endgültige Fusionierung ist verschoben (bis zu 3 Monaten möglich), weil Treichl von der CA nicht unterschreibt. Vermutlich will er in den Vorstand, aber Beuerle will einen Kredit und keine Mitredner. Feststeht daß fast 300 „Schwechater“ ihren Arbeitsplatz verlieren werden (86 Hausschlosser gibt es, die VÖEST hat 82), für diese sind außertourliche Abfertigungen vorgesehen (ab 3jähriger Dienstzeit) von etwa 44.000,- bis etwa 300.000,-/ inkl. aller sonstigen Ansprüche.
Nistler macht vorwiegend Reklame für den Betriebsrat, ist aber nicht im Stande genaueres über die PRINTA zu sagen. Er sagt bloß die Namenslisten mit den Rationalisierungsopfern liege bereits in den Laden. Auf mein Drängen ruft Wessely den „Ingerl“ der mit wenigen Worten alle Gerüchte vom Tisch fegt und sich verbürgt, daß sich für uns nichts ändert. Niemand wird entlasen, eher jemand eingestellt. Ein OHZ wird mit Sicherheit wegkommen, dafür eine Offset angeschafft, wodurch eine Umbesetzung notwendig wird., aber mit Einverständnis der Betroffenen. (Wahrscheinlich: Lipensky auf GTO u. ich zu den Tiegeln). Sobald der Anbau fertig ist kommt eine dritte Schneidemaschine, die Setzerei wird verrlegt (später kommt aber der Lichtsatz). Wahrscheinlich werden wir alle PRINTA-Angehörige, aber ohne den mindesten Lohnverlust. Was Ing. Kuhn nicht sagt, muß man sich denken: es hängt vermutlich alles von seiner Person ab. wenn er dem Beuerle nicht unter die Nase geht, was dann? Die Möglichkeit ist zwar gering! Der Ing. verweist ausdrücklich darauf, daß er jemand (so wie den Hiwi Wlzek) nur wegen „magelnder Qualifikation“ entlasse; sehr milde gesagt für einen Dauersäufer! Ferner erfahren wir, daß die PRINTA von Schwechat nicht erhalten wird du sogar als einzige Tochterfirma einen nennenswerten Gewinn ausweist. Die 4-Farben-Offset, derNeubau (Anbau) ist von uns selbst bezahlt. Löhne usw. werden von der PRINTA zurückgefordert u. nach Schwechat überwiesen!
9.6.
Beinahe hätte ich das a-conto für nächstes Monat nicht bekommen, aber diesmal scheint das Lohnbüro verschlafen zu haben. Frau Walter gibt mir das aus unserer Firmenkasse.
24.7.
Hals über Kopf läßt Vesely die Setzerei umquartieren: ein Chaos.
28.9.
Sechs Stunden Streik (Sitzbereitschaft genannt) und wenige Tage vorher eine Betr.-Versammlung in Schwechat wegen stockender Lohnverhandlungen (3,6% aber unbefristet geboten).
3.10.
Am Morgen Bekanntgabe des Abschlusses mit 5% ab 1.8. u. nun doch wieder beschränkt auf 12 Monate, aber sonst war nichts zu holen.
13.-29.11.
Täglich 2 Std. (Freitag nur 1h) einarbeiten für 27. bis 29.12., das heißt täglich um ½ 5 h aufstehen u. mit der ersten Straßenbahn 5.10 weg.
11.12.
Nistler gibt bekannt, daß der Beuerle von der Brau A.G. die Printa nicht haben will; Wer uns dann übernimmt steht in den Sternen!
22.12.
Eine hektische Arbeitswoche geht zu Ende. Gegen 14 Uhr wird es immer stiller, also mache auch ich Schluß; es hat zwar niemand gesagt, aber es dürfte offiziell ein früherer Arbeitsschluß sein. Ich bin fast der Letzte, der sich umzieht. Um ½ 3h beginnt auch wirklich die offizielle Abschiedsfeier für Vesely, der in Pension „gegangen“ wurde. Kurz zuvor sah ich ihn allein und versonnen durch den Maschinensaal gehe – eine fast tragische Situation. Der „Inscherl“ bemühte sich das einzig Positive hervorzuheben, nämlich daß Vesely zuverlässig immer da war. Sonst gab es auch nichts zu bemerken, denn für seine innegehabte Tätigkeit besaß er so gut wie kein Talent. Er mußte sich offenbar (für mich sehr deutlich) sehr beherrschen, denn er war blaß u. hatte beinahe schreckhafte Augen; mit etwas gepresster Stimme dankte er für die guten Wünsche und das Abschiedsgeschenk – ein Fahrrad (schon beinahe ein symbolisches Geschenk). der Inscherl gab der Form halber die Bestellung Prohaskas zum Obermeister bekannt. Sehr deutlich war seine eindringliche Aufforderung, daß beide Seiten sich bemühen müßten. Prohaska schloß sich dem mit kurzen Worten an. Dann konnten wir uns ans Essen und Trinken machen.

 

10. 1. 1979

Abel erlitt einen Magendurchbruch
15.1.
Neuer Buchbinder Kielmaier, fällt nicht unangenehm auf.
19.1.
Ing. Kuhn berichtet über günstige Auftragslage und ersucht uns um Überstunden. Ankauf einer zweiten PUSCH-Stanzmaschine von Linz(!) bewilligt. Also will man die Printa anscheinend doch nicht abstoßen?!
19.3.
Neuer Setzer Fuchs, mein erster Blick: Säufer, wird bestätigt, sonst ganz annehmbar, er bedrängt nur die ebenfalls neue Buchbindereimitarbeiterin Nagy, eine recht hübsche, freudnliche, junge kollegin. Abel wurde einige Wochen nach seiner Operation in die Intensivstation eingeliefert – aber fleißig rauchen! Gstöttner im Spital.
2.4.
Lipensky wieder in Arbeit
Neuziel gekündigt (die schiache Alte), hat zu spät d. Krankenstand gemeldet.
3.6.
Neuer Hilfsarbeiter Strupp, kommt vom Tiefdruck. Ende Mai Fuchs entlassen wegen Unfähigkeit – ein neuer Setzer Kummer, leider auch ein Säufer!
2.7.-26.7.
Einen Schulbuam von der „Graph.“ zum Praktikum. Kein Vergnügen!
6.8.
Nistler berichtet über Intervention bezügl. Klärung d. Zukunft der PRINTA!
Lipensky wurde in Italien beraubt („Mir kann das nie passieren“).
20.8.
Vier Stunden zur Aushilfe bekommen, aber keine überarbeitet sich.
23.8.
Der Bsuff Kummer kollabiert, der Rettungsarzt bezeichnet ihn als Fall für Kalksburg. Nun bekommt er die längst fällige Kündigung. Auch der Faulpelz Arndorfer (Hilfsarb.) wird einvernehmlich gekündigt.
17.11.
Ab heute werden die Tage der Weihn. Woche eingearbeitet (die letzte Stunde wurde uns erlassen).
21.12.
Nistler geht in Pension. Zuvor war er noch fleißig im Krankenstand, davon einige Wochen in Radegund und hat jetzt erst etliche Kilo Fett verloren; sicher war Gefahr für seine Gesundheit, früher hatte er nie abnehmen wollen: So a Bledsinn!“ Entgegen seiner einstmaligen Ankündigungen läßt er sich offiziell verabschieden. Aus des Ingenieurs Rede und Nistler’s Gegenrede sind versteckte Bosheiten herauszuhören! // Georg unser Lehrling, im Herbst freigeworden, wurde gekündigt! Angeblich war er ein schlechter Drucker; ich glaube es fehlte vorwiegend an der Ausbildung!! // Der Hilfsarbeiter Martel, vermutlich ein Häfenbruder (reichlich tätowiert!), entwickelt sich, wie die meisten seiner Gattung, zum Säufer. Vor kurzem krakeelte er in seinem Suff allerlei Unsinn, z.B.: „Wia kumm i dazua daß i mit an Printa-man arbeiten muaß“; am nächsten Tag meldete er sich krank. Er wurde seltsamerweise nicht gekündigt! // Auch mit unserer Bedienerin gab es Schwierigkeiten, sie hatte zuviel beim Kaffee verrechnet; angeblich hätte ihr das Vesely erlaubt. Sie entzog sich einer Untersuchung durch Krankenstand, jetzt ist alles wieder einegschlafen.
31.1.1980
Der Rotzer Prohaska hat mich zu Unrecht in Wut gebracht. Eine von unseren Weibern (vermutl. die Hudler) hat die gelben Lohnkuverts z.T. falsch in die Maschine gegeben, jetzt will er mir die Schuld geben, weil er zu feige ist die Weiber anzupöbeln. Ich habe ihm ordentlich kontra geboten und ging dann auch noch zum Ingenieur, der nur lächelte und mir beipflichtete, daß Pr. ein Sturschädel sei.
13.6.
Schon einmal hatte BR Bergmann gegen die Printa (sprich ing. Kuhn) Klage geführt weil Riemer (Papierschneider) ohne seine Zustimmung oder Verständigung zur Printa übernommen wurde. Nun gab es (leider während meines Krankenstandes) eine Versammlung, vor allem wegen massiver Beschwerden der Frauen gegen Prohaska wegen seiner frechen Gosch; er wurde zwar diesbezüglich verwarnt (natürlich nicht vor der Belegschaft), aber der Personalchef Dirnberger sagte die Frauen sollten einmal mehr leisten!
Der Hiwi Martel (aufgefallen wegen Trinken-Kalksburgbehandlung – mir gegenüber eine Arbeitsverweigerung, die von Proh. mit den Worten „seid’s net gehäßig gegeneinader“ abgetan wurde) war nach der Entlassung Kielmaiers zur Printa als Papierschneider übernommen worden. am 13.6. bei der Geldausgabe (Lohn) fühlte er sich benachteiligt und kündigte auf der Stelle. Mir war er sowieso unsympathisch, doch die zwei „Obergescheiten“ ärgerten sich!
3.7.
Peukert und Nagy hatten eine längere Debatte mit den 2 „Obern“ (die Proh. war auch dabei, aber wozu??) es hieß, ihnen wäre mangelhafte Leistung vorgeworfen worden – die blöden Weiber hätten ohne BR kein Wort reden sollen. Schlimmer ist, daß man die Hummel (die bravste) und die Sindelar (allerdings eine Intrigantin) kündigen will – das ist nun die Rache wegen der Beschwerde!
30.7.
Durch Annonce vom 6.7. ein neuer Drucker. Heist Obst ist aber wohl nicht so genießbar, arbeitet auf der GTO // Am 1.8. kommt ein Lehrling, macht einen guten Eindruck, aber schon am Montag steckt er mit seiner Hand in der 2-Farben-Offset unter Lipenskys Aufsicht(!) – keiner weiß wieso – zum Glück erleidet er keinen Schaden. // Hummel und Sindelar sind tatsächlich gekündigt, aber ohne Zustimmung des BR – eine Verhandlung hat stattgefunden, wurde aber vertagt. – Etwa am 20.8. wurden Peuker u. Hudler von den zwei „Lausern“ über ihre ‚mangelnde Arbeitsleistung‘ informiert, worauf sie die Antwort erhielten der Ingenieur solle sich’s halt ändern – aus die Debatte!
Im Juli war ein Hiarb. aufgenommen worden, der nach einigen Tagen sich S 1.000,- Vorschuß nahm u. nie mehr kam! Jetzt haben wir einen hatscherten, leicht debilen Hiarb. // 28.8. Kollegin Nagy (die hübsche kleine Elisabeth, aber etwas dumm) verläßt uns und kommt nach Schwechat zum Bier- Vorverkauf. – Auch die Prohaska war heute z. letzten Mal da, har sich nur von Gstöttner und Sulm verabschiedet, wir kränken uns alle!?
1.11.
Ab heute bin ich im Angestelltenverhältnis bei der PRINTA. Der Vorteil dürfte (hoffentlich) in der Zukunft liegen, denn alle die von der Printa als Arbeiter aufgenommen wurden bekamen nicht die Staso und anderes, was wir bisher von Schwechat bekamen und im Vertrag zugesichert erhielten. Auch Gstöttner (Setzer) u. der Buchbinder Schier wurden zugleich mit mir übernommen. Den Vertrag erhielten wir erst am 13.11.! Am Abd. informierte ich die Gewerkschaft, daß wir eine Betr. Ratswahl machen. MO kamen die Koll. Kotasek und Schwarz um mit mir zu sprechen. (Übrigens unterschrieb ich erst nach einem Gespräch mit Ing. Kuhn).
Ab 10.11. Einbringen f. Weihn. (Vorschlag kam von Kuhn!) wöchentlich 9 Std.
17. Nochmals ein Gespräch mit Kuhn, u.a. sagte er, daß er froh sei über die BR-Wahl.
24. um 7h Betriebsversammlung, von mir einberufen bezügl. BR-Wahl!
25. ein „Unbekannter“ erreichte mittels der Gewerkschaft, daß unser Lehrling nichts mehr einbringen muß, weil es ungesetzlich ist. // Der HiArb. Hornik (der hatscherte) wird gekündigt, hat sich nicht krank gemeldet u. fehlt schon einige Tage!
22.12.
Betr.Ratswahl: 7 Stimmen für mich, 5 für Lipensky(!), 1 Leerzettel. Ein Gespräch mit Ing. Kuhn: vertrauliche Mitteilung, daß die „Schwechater“ gekündigt werden!

7. 1. 1981

Neuer Hi.Arb. – Falnhauser. Bereits vor Weihnachten wurden 2 andere eingestellt (ein dritter ging wieder weg): Lengauer, jung, langhaarig, aus Steyr, über diesen, sowie über die Brnneder (hier2 Mal) Mitteilung von Prohaska wegen mangelnder Arbeitskleidung.
6.-10.4.
Betr.Rat-Schulung in Annental

Diebstahl: 300,- wurden dem Weinrad aus d. Lade gest. (25.6) kurz darauf fehlt geld aus d. Tresor – ing. K. meint es sei jemand aus d. Firma (Proh. meint später, es sei viell. d. Nachtwächter!). Geld wird präpariert und am 21.7. schnappt die Falle zu: es ist wirklich der Nachtwächter.

„Überleitungsverhandlungen“ mit Hilfe d. Gew.schaft. Die noch-Schwechater scheiden aus (außer Strupp u. Hadl). 7.500,- Ablöse für entfallende Urlaubsaktion (u.a. kleine Sachen), Staso bleibt.
1983
Das Jahr der Krankenstände und Ende i. d. PRINTA!
6.4.
Dir. Dirnberger sagt mir unter 4 Augen ich solle um die Pensionierung einreichen. Na schön! Das tu ich gerne!
18.5.
Beginn des „endlosen“ Krankenstandes
28.9.
Kündigung: Express und eingeschrieben! So komme ich um die Firmenpension.

1. 6. 1984

Über Schiedsgericht Pension bewilligt

 

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