Maler, Schriftsteller, Sozialkritiker: Das Leben des Karl Bednarik

Gerhard GeWalt Walter, Inhaber von Andacht.at | Qui-Qui.at | Verlassenschaften.at

Karl Bednarik (1915-2001) war ein Schriftsteller und Maler aus Wien mit sozialkritischem Engagement. 1973 wurden ihm der Titel Professor verliehen, 1980 erhielt er das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien. Die Karl-Bednarik-Gasse in Wien Hirschstetten wurde 2006 nach ihm benannt. Bis zu seinem Tod 2001 lebte er in Wien Stadlau. Sein Nachlass ist im Literaturarchiv der ÖNB aufbewahrt.

Nach seiner Lehrzeit als Buchdrucker wurde er 1934 nach wenigen Monaten entlassen, weil er stellvertretender Untergruppenleiter der sozialistischen Arbeiterjugend war. Arbeitslos geworden, musste er alle Lebenspläne, vor allem Bildungsreisen und Studium, aufgeben. Befruchtend für seine Entwicklung als Maler war eine 1937 von den Nazis veranstaltete Propagandareise mit dem Besuch der Ausstellung "Entartete Kunst", mit Werken von Kokoschka, Klee, Chagall, Dix, Groß, Kirchner und anderen.

1945 bewarb sich Karl Bednarik neuerlich an der Akademie der bildenden Künste und hoffte auf eine Karriere als Maler. Er beteiligte sich mit Ausstellungen am Kunstbetrieb und wurde zu mehreren Fassadengestaltungen an Wiener Sozialwohnbauten eingeladen. Mehr Erfolg hatte er mit schriftstellerischen Arbeiten für verschiedene Zeitschriften, Sendungen für Radio und TV sowie seinen sozialkritischen Büchern. Als Herausgeber der Reihe "Antworten" (Jugend & Volk) und Leiter der Galerie "Alte Schmiede" in Wien wurde er später Kommunikator und Förderer für viele seiner Zeitgenoss:innen in der kulturellen Nachkriegsgesellschaft.

Die Weggefährt:innen von Karl Bednarik lesen sich wie das Who is Who der Wiener Kunst-, Wissenschaft- und Politikszene seiner Zeit. Darunter Jörg Mauthe, Helmut Zilk, Karl Maisel, Friedrich Hansen-Löve, Gert Bacher, Heinz Scheidebauer, Fritz Molden, Wolfgang Windprechtinger, Erich Lessing, Franz Hubmann, die Zoologen Rupert Riedl und Wolfgang Wieser, Hans Fronius, Kurt Moldovan, Georg Eisler, Kurt Absolon, Maria Biljan-Bilger, Friedrich Danielis und Herbert Wadsack.

Seine Tochter Rosi Grieder-Bednarik hat die interessante Geschichte ihres Vaters Karl Bednarik recherchiert, geordnet, detailreich aufbereitet und mit zahlreichen Zitaten aus W.I.W. auf Andacht.at online gestellt. "Ich freue mich sehr, dass ich die wichtigen Stationen von Karl Bednarik exklusiv auf Andacht.at präsentieren darf" sagt Betreiber Gerhard Walter.

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